Die Westeifel: Wenig Industrie- darür Milchwirtschaft als Paradebeispiel

Die landwirtschaftlichen Betriebe des zu beschreibenden Raumes liefern ihre Milch zur MUH nach Pronsfeld. Die Milch-Union-Hocheifel steht für den Molkerei-Strukturwandel: Vor 50 Jahren gab es im Land Rheinland-Pfalz noch 74 Molkereien, heute sind es noch ganze drei. Allein der Kreis Bitburg-Prüm liefert 30% der gesamten Milchmenge, die unser Bundesland produzieren darf. Die MUH ist schon europäisch: Um den Rohmilchbedarf zu decken, hat man belgische und Luxemburgische Landwirte gewinnen können.
Die Nachteile, die sich hauptsächlich aus der Entfernung zu den Märkten und Endverbrauchern ergeben, fängt man durch hochwertige Produkte und der Spezialisierung auf die Veredlung von H-Milch-Produkten auf.

Mit über 40 betriebseigenen Fernlastzügen beliefert die MUH mit mehr als 100 LKW-Lieferungen täglich die Kunden in ganz Europa. Zur Zeit sind 485 Mitarbeiter in diesem Genossenschaftsunternehmen beschäftigt und
34 Auszubildende werden auf die Anforderungen moderner Qualitätsabläufe vorbereitet.

Im Bereich Umweltschutz hat die MUH Vorbildfunktion. Dazu einige Schlagworte:
- Wärmerückgewinnungsanlagen
- Reduzierung des Frischwasserverbrauchs durch Mehrfachnutzung
- Betriebseigene Biodiesel-Zapfsäule
- Vollbiologische Kläranlage

Seit 30 Jahren versorgt die MUH die Menschen unserer Dörfer mit einem Frischdienst und einer Großbäckerei. 22 Fahrzeuge sind täglich unterwegs, um die Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen. Leider müssen diese beiden Betriebszweige dringenden Erweiterungsprojekten im Kerngeschäft der Molkerei weichen (Trierischer Volksfreund vom 23. März 2000). Die 30 Mitarbeiter verlieren jedoch nicht ihren Arbeitsplatz: Die Firma Heiko (Rollende Märkte) übernimmt die betroffenen Mitarbeiter. Hinsichtlich des dünn besiedelten Raumes ist der Erhalt der Arbeitsplätze eine Meisterleistung - wohl auch ein Verdienst des MUH-Chefs Rainer Sievers.

Diese Seite wurde erstellt von: Robert Wallesch

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