Historisches
Die Geschichte des Dorfes lässt sich bis in das Jahr
1818 zurückverfolgen. Von dieser Zeit bis Ende des Jahrhunderts sind
einige Bürger nach Amerika ausgewandert, um Arbeit zu finden.
Bis in die 50er Jahre des
letzten Jahrhunderts ernährten sich die Menschen ausschließlich
von der Landwirtschaft. Auf den flachgründigen und mineralstoffarmen
Böden
waren die Erträge allerdings sehr gering.
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Text von:
Simone Hüllen
Sarah Kauth |
Brauchtum
Niederpierscheid steht stellvertretend für einen Brauch vielerorts
in der Eifel zum ersten Fastensonntag: Das "Burgbrennen"
oder "Hüttenbrennen". Das ursprüngliche Fastenfeuer findet
seit langer Zeit seine Fortsetzung als Frühlingsfeuer
zwischen
dem Winter- und Sommerhalbjahr. Man kann nur über die Entstehung
und den tieferen Sinn Vermutungen anstellen; aber es ist durchaus zu verstehen,
dass man den Winter verbrennen und durch diesen Brauch Lebenskraft
erwecken wollte. Zwei Formen des Feuers - immer auf einer Anhöhe
- werden bevorzugt: Jugendliche schichten Stroh, Reisig und Holz zu einem
10m hohen Berg auf, während die
zweite Form viel mehr Arbeit mit sich bringt: Ein Fichtenstamm -
mit stillschweigender Erlaubnis des Besitzers im Wald geschlagen - erhält
eine Kreuzform und wird mit Stroh umwickelt.
Unklar ist auch hier, ob der "Strohmann" eine Hexe, eine Ersatzfigur oder
einer Art Vogelscheuche darstellt.
Jedenfalls nach getaner Arbeit und dem Abbrennen des Burgfeuers
sammeln die rußgeschwärzten Jugendlichen Eier und Geld, um in
Geselligkeit noch Spaß zu haben. |