Roth a. d. Our

Die 190 Einwohner von Roth leben 200 m über NN.
Im Ort befindet sich mittlerweile kein landwirtschaftlicher Betrieb mehr.

Historisches
Der Ort an der deutsch-luxemburgischen Grenze hat eine lange geschichtliche Tradition. Im Südbereich des als Straßendorf angelegten Ortes endet die Ösling-Formation. Roth dürfte in der karolingischen Rodungsperiode besiedelt worden sein. Größte Bedeutung erlangte die ehemalige Templer-und Johanniterkirche am Grenzfluss Our. Um 1200 entstand an der Stelle eines vorchristlichen Heiligtums eine drei- schiffige, flachgedeckte Basilika mit Stützenwechsel nach dem Echternacher System. In diesem Zusammenhang muss die Tempelherrenkommende erwähnt werden. Es bleibt zwar ungeklärt, in welchem Jahr die Kommende gegründet wurde. Fest steht jedoch, dass sie 1312 an den Johanniterorden überging und 1794 nach dem Einmarsch der französichen Revolutionsarmee aufgelöst wurde. Bis zum Wiener Kongress 1815 war Roth eigenstandige Pfarrei.
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 



Schloss Roth a. d. Our


Gasthaus Reicher (Bild Trierische Landeszeitung vom 28/29. April 1951) 
 
 

 

Vor 50 Jahren geriet der Ort in die Schlagzeilen. So wie die damalige Trierische Landeszeitung berichtet, ließ eine englisch-französisch-luxemburgische Kommission die bestehenden Grenzen nach Osten verrücken. Damit hatte die Gemeinde Roth - außer einem Feldweg - keine Verkehrsanbindung mehr nach Körperich-Obersgegen. Was sich aber noch viel schlimmer auswirkte, die Bevölkerung hatte den Kammerwald als Brennholzlieferant verloren. 
Der damaligen Ministerpräsident Altmeier wurde per Telegramm mit den Sorgen der Bevölkerung konfrontiert und versprach einen Waggon Kohlen (je Familie 7 Zentner, für die Schule 56 Zentner!). Der Verfasser dieses Artikels möchte nicht unerwähnt lassen, dass die für Dezember zugesagten Kohlen Anfang März ankamen!
In Neuluxemburg gibt es das Gasthaus Reicher. Jeden Sonntag kommen die Luxemburger von Vianden her ins kleine Wirtshaus und die Deutschen aus allen Richtungen - ohne Passschwierigkeiten -. Hier  tauschen nicht nur Verwandte und Freunde ihre Begebenheiten aus, sondern das Gasthaus hat den Charakter eines "modernen Arbeitsamtes". In erster Linie werben luxemburgische Bauern um Arbeitskräfte, denn die Löhne sind um einiges höher als in der Eifel.
Heute ist der idyllisch gelegene Ort für den Fremdenverkehr bestens gerüstet.
So bietet das Schloss Roth (ehemalige Kommende) mit Torhaus
- nach 1958 originalgetreu aufgebaut -
Ferienwohnungen, so dass in- und ausländische Gäste die Spuren unserer Vorfahren weiter verfolgen können.
Privatzimmer, Ferienwohnungen, Gasthäuser, Pensionen und das Hotel "Ourtaler Hof" stehen den Gästen
aus dem In- und Ausland für angenehme Ferientage zur Verfügung. Abwechslung für Groß und Klein bieten
Wanderwege über die ganze Flur sowie im Kammerwald; des Weiteren  gibt es an der Our Möglichkeiten
zum Kanusport und zum Angeln.



Dieser Text wurde verfasst von: Erwin Schneider
 
VG Neuerburg: Berkoth,Geichlingen,Körperich,Kruchten,
Neuerburg,Nusbaum,Scheuern, Roth a. d. Our, Uppershausen

 

VG Irrel: Echternacherbrück
 
 

 

VG Arzfeld: Krautscheid,Lauperath-Scheidchen,
Niederpierscheid,Philippsweiler,
Röllersdorf,Waxweiler

 

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